Was wird die Zukunft wohl für den Hamburger Publikumslieblings Jaroslav Drobny bringen? Zurzeit befindet sich der Schlussmann in glänzender Form und sicherte erst am Wochenende mit einer starken Leistung dem HSV einen Punkt gegen Leverkusen.
Bis kurz vor dem Spiel war allerdings noch fraglich, ob er überhaupt zwischen den Pfosten stehen würde. Anfang der Woche zog er sich im Training einen Sehnenanriss im Daumen zu, womit er gezwungen war, sich die ganze Woche mit Spritzen und Storm behandeln zu lassen, damit der Tscheche am Wochenende wieder zu seinem Einsatz kommen konnte. „Jaroslav ist eine Maschine. Er wollte unbedingt spielen. Bei einem jüngeren Torwart hätte man wohl gesagt, das Risiko ist zu groß. Aber er ist ein erfahrener Mann, der seinen Körper sehr gut kennt“, sagte Sportdirektor Frank Arnesen begeistert. Auch sein Trainer Thorsten Fink kennt seinen Torwart scheinbar gut genug, um zu wissen, dass ihn eine solche Verletzung nicht länger aus der Bahn wirft: „Die Ärzte waren der Meinung, das wird eng. Aber Drobo ist ein harter Hund, der auf die Zähne beißen kann. Im Spiel hat man von der Daumen-Verletzung nichts gemerkt. Das war sensationell“, so der Trainer. Lob hagelt es momentan aus allen Ecken, vielleicht schon vorausschauend, um Drobny zu zeigen, dass er sich auch trotz der Wechselgerüchte rund um Rene Adler weiterhin in Hamburg wohl fühlen kann. „Jaroslav ist ein außergewöhnlicher Charakter. Aus diesem Stoff sind die Typen, die die Fans wollen“, so Verteidiger Dennis Aogo, nachdem Drobny auch in Wolfsburg trotz einer Oberschenkelverletzung im Trikot des HSV zwischen den Pfosten stand.
Mit seinen aktuellen Leistungen arbeitet Drobny jedoch selbst auf die Verpflichtung von Rene Adler hin. Der Leverkusener, der nach seiner Patellasehnen-OP langsam wieder in Form kommt, steht kurz vor einer Unterschrift bei den Hanseaten. Jedoch wird er diese Option wohl erst wahrnehmen, wenn der HSV endgültig den Klassenerhalt gesichert hat. Und genau dieses Ziel bringt Drobny durch seine starken Leistungen zurzeit immer mehr in greifbare Reichweite. Bei den HSV-Bossen ließ sich jedoch noch niemand zu einem klaren Statement zum Adler-Wechsel bewegen: „Derzeit kann man noch nichts 100-prozentiges sagen. Wir müssen in der Bundesliga bleiben“, so Arnesen.